Mehr Identifikation
"Mössinger Weg" auf sechs Jahre angelegt
Radikale Trendwende: Fußball-Bezirksligist Spvgg Mössingen krempelt
seine Fußball-Abteilung komplett um und setzt auf die Jugend.
Mössingen. Was haben die Bundesministerin Ursula von der Leyen,
der VfB Stuttgart und eine Eintagsfliege gemeinsam? Alle drei
setzen auf den Nachwuchs.
Mit diesem eingängigen Vergleich stellte das neue Kompetenz-Team der Spvgg Mössingen das zunächst auf sechs Jahre angelegte Konzept vor, mit dem der Verein in Zukunft antreten will: Der "Mössinger Weg" sieht Jugendstil vor - die Zeiten, als fertige Kicker mit langen Anfahrtswegen in Mössingen kickten, sollen vorüber sein. Zur kommenden Saison wird sich das Gesicht der Mössinger Bezirksliga-Elf ziemlich verändern.
Das beginnt bereits beim betreuenden Team: In der kommenden Saison stehen gleich fünf Personen im Vordergrund: Bernd Bauer (24) und Martin Cus (25) spielten bislang bei der TSG Balingen in der Oberliga. Sie werden künftig die Spvgg-Bezirksligaelf als Spielertrainer auf dem Feld führen. Das Trainertrio macht Hellmar Bauer auf der Trainerbank komplett. Bauer soll zudem als Bindeglied zur zweiten Mannschaft fungieren. Für die Kreisliga-Elf stehen dann Tomislav Mandic und Marc Schuster an der Seitenlinie. Schuster übernimmt zudem den Posten als Sport- und Jugendkoordinator.
In den kommenden sechs Jahren möchte dieses Team eine neue Art der Identifikation der Spieler mit dem Verein erreichen: Die Spieler sollen möglichst aus der Stadt Mössingen und der näheren Umgebung kommen. Damit die aktiven Mannschaften künftig vor allem aus der eigenen Jugend aufgefüllt werden können, sollen A-und B-Jugend möglichst hochklassig spielen. Als Ziel wird für beideTeams die Verbandsstaffel anvisiert. Die erste Mannschaft soll mittelfristig in die Landesliga aufsteigen.
Finanzielle Aufwändungen, so Manager Helmut Wiech werde es weiterhin geben: "Ohne Aufwandsentschädigungen geht heutzutage nichts mehr." Allerdings werde das Geld künftig vermehrt in die Ausbildung kompetenter Trainer im Jugendbereich bis hinunter zu den Jüngsten investiert. Das sportliche Image des Vereins und der Zusammenhalt aller Mannschaften soll auch durch eine einheitliche Ausrüstung gefördert werden.
Ein ähnliches Modell praktiziert bereits der TV Derendingen mit Erfolg. Die Mössinger schauten sich ihr Konzept jedoch vor allem bei der TSG Balingen ab. Die Wandlung zum Ausbildungsverein sei zwar mit dem Risikoverbunden, dass der Spvgg künftig auch einmal das eine oder andere Talent von anderen Clubs weggeschnappt werden könnte. Wichtiger, so das neue Mössinger Führungsteam unisono, sei jedoch, dass Kontinuität einziehe. (Schwäbisches Tagblatt)
Visionen - Fünfköpfiges Trainerteam soll's bei der Sportvereinigung künftig richten. Weitere Neuzugänge angekündigt
»Der Mössinger Weg« wird kein leichter sein
VON TIM GATTIKER
MÖSSINGEN. Die Spvgg Mössingen möchte hoch hinaus. Unter dem Titel »Der Mössinger Weg« stellten die Verantwortlichen ihre Visionen für eine erfolgreiche Zukunft des Steinlachklubs vor. Eine ganz gewichtige Rolle soll dabei dem neuen Trainerquintett der ersten und zweiten Mannschaft zukommen. Bei der Bezirksliga-Elf werden künftig die beiden Spielertrainer Bernd Bauer und Martin Cus (beide von der TSG Balingen) und Hellmar Bauer das Sagen haben. Die Mössinger »Zweite«, die über die Relegation noch in die B-Liga aufsteigen kann, wird in der neuen Spielzeit vom Spielertrainer-Duo Tomislav Mandic und Marc Schuster betreut.
Das Hauptaugenmerk der Spvgg liegt in der Zukunft auf der Jugendarbeit. »Wir wollen es schaffen, dass junge Spieler aus der Region gerne nach Mössingen kommen und hier dann auch ihre Chance im Aktivenbereich bekommen«, so Bernd Bauer. Das zeigt sich auch schon bei den bisherigen Neuzugängen für die erste Mannschaft. Neben fünf A-Jugendspielern und einem Akteur aus der zweiten Mannschaft wurden bislang nur Torhüter Ralf Kost (FC Rottenburg) und die Stürmer Patrick Wolinski (VfB Bodelshausen) und Sami Hamze (FC Stetten-Salmendingen) verpflichtet.
»Es werden sicher noch Spieler dazukommen und bestimmt auch noch welche mit Erfahrung«, gab Bernd Bauer zu Protokoll. Einziger definitiver Abgang ist Danijel Lukic (Bodelshausen). »Da werden aber noch einige andere gehen müssen«, versicherte Cus. Das neue Konzept ist auf insgesamt sechs Jahre ausgelegt und soll natürlich den Aufstieg der beiden aktiven Mannschaften bringen.
Aber auch die Jugendteams sollen in höhere Klassen aufsteigen. Des Weiteren werden die Chancen einer Kooperation mit der TSG Balingen ausgelotet. »Uns ist aber auch wichtig, dass alle Mössinger Fußballer als eine Einheit auftreten und es zwischen den einzelnen Teams keine Kluften mehr gibt«, so Schuster. (GEA)
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