Stimmungsvolles Tagblatt-Turnier 2025 mit überraschendem Ausgang
Das 40. Hallen-Fußballturnier des Schwäbischen Tagblatts fand traditionell in der Mössinger Steinlachhalle statt. Auch in diesem Jahr organisiert von der SGM Mössingen Belsen.
Die letzten Minuten des Turniers
Aus dem Bericht des Schwäbischen Tagblatts vom 13.01.2025:
" ... Marco Calderaro war in der Verlängerung des Endspiels gegen die SG Reutlingen unter lautstarkem Jubel auf dem Weg zur Entscheidung, als er beim Stand von 4:3 aufs Reutlinger Tor zulief. Der SG-Torhüter und Spielertrainer Zvonimir Kvesic zog den Hirschauer zu Boden, Calderaro kam zwar noch zum Abschluss, traf sichtlich beeinträchtigt aber nur gegen die Bande neben dem Tor. Ein Pfiff, eine Karte: Rot für Kvesic von Schiedsrichter Sebastian Flegr (SV Unterjesingen) und Unterzahl für die SG für die restliche Verlängerung, enttäuschtes Raunen bei den Reutlingern. „Er kommt doch zum Abschluss, oder? Dann musst du das davor pfeifen!“, ärgerte sich SG-Kicker Florian Stieb. ...
... Kurz darauf traf Benjamin Schiebel zum 5:3. Als Daniel Genuardi wenig später aufs leere Tor zulief, um das 6:3 zu schießen, liefen bereits die letzten Sekunden von der Uhr, die Hirschauer um Rico Seßler standen schon jubelnd auf der Bande und stürmten zur Schlusssirene euphorisiert den Platz. Und zwar, um einen Premierensieg zu feiern: Zum ersten Mal – und dann auch noch bei der 40. Ausgabe – hat der Bezirksligist das Turnier in der Mössinger Steinlachhalle gewonnen."
Impressionen
Fotos: Dieter Brunner
Die Fakten
- Titel und Wanderpokal gehen an den TSV Hirschau. Premierensieg. Überraschend?
- Favoritensterben im Viertelfinale, Verbandsligist TSG Tübingen und Landesligist SV Nehren. Zu siegessicher?
- Torschützenkönig wird Nehrens Marco Binder mit 10 Treffern.
- Torrekord von 17 Toren bleibt unangetastet. Ein Rekord für die Ewigkeit?
- Insgesamt werden 346 Treffer erzielt. Für einen Rekord viel zu wenig. Mehr Teilnehmer, mehr Tore?
- Faire Spiele, toller Hallenfußball. Kaum Verletzungen, gute Besserung und vielen Dank an die Physios des Rehaktiv.
- Die nackten Ergebnisse: Übersicht
Die Vorrunde
Sowohl der SV Nehren als auch die "Zweite" der TSG Tübingen konnten sich mit vier Siegen für die Zwischenrunde qualifizieren. Von den 5er-Gruppen, die am Freitgababend spielten, kam auch der Dritte automatisch in die Zwischerunde.
Am Samstag erfüllten die höherklassigen Teams der TSG Tübingen I, SG und Croatia Reutlingen ihr Klassenziel. Der TSV Hirschau - Sieger am Vortag beim Turnier Rottenburg - beschränkte sich eher auf das Toreverhindern, erfolgreich mit lediglich vier erzielten Tore, dennoch Gruppenerster.
Erfreulich aus Mössinger Sicht. Nach einem desaströsen Auftreten in 2024 konnten sich beide Teams für die Zwischenrunde qualifizieren und Selbstvertrauen für die anstehenden Herausforderungen sammeln.
Die Zwischenrunde
Mit halbstündiger Verspätung startete man in die Zwischenrunde, der Berechnung des Online-Spielplans war irreführend. Unsere umsichtige Turnieraufsicht machte rechtzeitig auf den Fehler aufmerksam, wodurch das Spielen in falsche Paarungen verhindert wurde.
Des Nachmittags in vier Gruppen erspielte sich allen voran der SV Nehren den Status eines Turnierfavoriten: ohne Gegentor ins Viertelfinale. Souveräne Vorstellungen auch vom SSC Tübingen und des SV Walddorf, als Kreisligist doch überraschend. Das Aus ereilte hier leider unsere SGM-Teams, die sich achtbar, aber erfolglos aus dem Turnier verabschiedeten.
Die KO-Runde
Viertelfinals
Was sich in der Zwischenrunde angedeutet hatte, endete im Viertelfinalaus: Topfavorit TSG Tübingen konnte den Erwartungen wie schon im vergangenen Jahr nicht gerecht werden: gegen Hirschau ereilte den Verbandsligisten das Aus. Stadtpokalsieger Tübinger SSC unterlag der TSG II. Der Underdog aus Walddorf zog im einzigen 10m-Shootout den Kürzeren gegen Croatia RT.
Im abschließenden Viertelfinale ereilte den Titelverteidiger SV Nehren der Knockout, Favorit ade.
Die Halbfinals
Somit ermittelten die Mannschaften von Croatia Reutlingen, dem TSV Hirschau, der SG Reutlingen und der TSG Tübingen II die Endspielteilnehmer.
Im ersten Halbfinale zwischen Croatia und Hirschau spielte sich früh der Hirschauer Keeper an der Mittellinie frei und zimmerte den Ball zum 1:0 in den Winkel. Nach dem Ausgleich von Croatia war die Partie bis zur letzten Minute umkämpft. Genuardi und Schiebel schossen den TSV dann ins Finale. Im folgenden Semifinale schlug die SG Reutlingen die TSG Tübingen II knapp mit 1:0.
Das kleine Endspiel
... fiel aus. Der Veranstalter lobte statt dem Spiel um Platz 3 lieber zwei dritte Plätze aus. Das "Spiel der Verlierer" wurde noch nie sonderlich geliebt und mündete zu oft in Frustration und eher in Gekicke denn Fußball.

Aufstellung zum Finale
DAS Endspiel
Vor dem Endspiel sorgten die Einlaufkinder unserer Bambinis und E- und F-Jugend für das besondere Highlight. In der abgedunkelten Steinlachhalle, durchbrochen von Spots und Nebel marschierten die beiden Finalisten SG Reutlingen und der TSV Hirschau zu der Hymne der Champions League auf das Spielfeld.
Die letzten Minuten (siehe oben) spiegeln den turbulenten Spielverlauf wieder. Ein verdienter, wenn auch überraschender Sieger: TSV Hirschau
Der Pokal
Den altehrwürdigen Wanderpokal des Turniers überreichte Mössingens Oberbürgermeister Michael Bulander an Hirschaus Daniel Genuari. Erstmalig wird der Name "TSV Hirschau" eingraviert.
Nicht unerwähnt darf das Preisgeld von 750 Euro bleiben, das es obendrauf gab.

TSV Hirschau mit Pokal

Das Team des Turniers
Tor: Vincent Stenzel (TSV Hirschau)
Defensive: Florian Stieb (SG Reutlingen), Manuel Kramm (TSG Tübingen II)
Offensive: Marco Binder (SV Nehren), Benjamin Schiebel (TSV Hirschau)
Der Veranstalter
Das Teilnehmerfeld von lediglich 26 gemeldeten Mannschaften bereiteten den Organisatoren im Vorfeld sichtlich Kopfzerbrechen über den Turniermodus. Dank der mittlerweile jahrzehntelangen Erfahrung unseres STO ("Senior Tournament Planner") konnte aber auch in der 40. Auflage ein attraktiver Turnierplan erstellt werden, komprimiert und reduziert auf zwei Turniertage.
Am Freitagabend starteten zwei Gruppen mit je fünf Teams ins Turnier. Tags darauf weitere vier Gruppen à vier Teams. Eine Zwischenrunde mit 16 Teams in vier Gruppen versprach ein attraktives Turnier und ausreichend Spielzeit für die Teilnehmer. Ab dem Viertelfinale konnten die Sieger ihren langen Atem unter Beweis stellen. Der lange Turnier-Samstag endete später am Abend.
Die Tribünenansicht
Die ZuschauerInnen sahen sportlich umkämpfte Spiele, spannende Partien, die aber allesamt fair ausgetragen wurden und einen verdienten Sieger.
Bereits der Freitagabend zeigte sich traditionell als Publikumsmagnet. Die Tribünen der Steinlachhalle füllten sich mit begeisterten Fans, die nicht nur die spannenden Partien auf dem Spielfeld verfolgten, sondern auch die Gelegenheit nutzten, alte und neue Bekanntschaften zu pflegen, während die Kids mit dem SGM Stadionheft auf Unterschriftenjagd gingen.
Der Samstag brachte einen prall gefüllten Zeitplan mit sich, bereits um 10:00 Uhr war die Halle voll, die Stimmung unter den Zuschauern hervorragend. Die Teams lieferten sich faire, aber hochspannende Begegnungen, die das Publikum immer wieder von den Sitzen rissen. Von der ersten Minute an bis zur finalen Entscheidung herrschte eine elektrisierende Atmosphäre.
Aber auch die Teams hinter der Theke und an der Kasse waren in Hochstimmung, arbeiteten Hand in Hand und sorgten dafür, dass trotz des großen Zuschauerandrangs niemand durstig und hungrig blieb.
Die Stimmen und der Kopf des Turniers
Souveräne, professionelle Turnierleitung durch Jakob "The Voice" Schuchmann und Marcel Lohan: dem ist nichts hinzuzufügen. Beide waren von Turnierbeginn an gefordert, bereits nach wenigen Sekunden des ersten Spiels konnte unsere Turnierstimme das erste Tor verkünden. Selbst der Fallstrick eines Digital-Irrtums im Spielplan ließ den Puls nicht ansteigen. Als ebenso souveränes "Stimmen-Backup" sowie Turnier-Experte agierte Tom Baumgärtner.



Aufsicht und Abschied
Die Turnierleitung wurde erstmals unterstützt von Stefan Schneemann, unserer neuen Turnieraufsicht. Mit seiner langjährigen Erfahrung im Turniergeschehen und als Schiedsrichter sorgte er für einen reibungslosen Ablauf und harmonierte perfekt mit den Unparteiischen.
Er löste nach vielen Jahren, gar Jahrzehnten seinen Vorgänger Siegbert Wagner ab, der sich in den Fußball-Ruhestand verabschiedete. Er wurde standesgemäß mit einem riesigen Präsentkorb verabschiedet und erhält lebenslangen freien Eintritt zum Tagblatt-Turnier. Siegberts gelassene Leitung und Moderation des Turnierablaufs sowie die zahlreichen Anekdoten werden uns fehlen.

Siegbert umrahmt von seinen Schiedsrichtern, der SGM-Leitung André Kauper und Mario Luz sowie Turnieraufsicht Stefan Schneemann
Randnotiz “Retro”
Die Vintage-Trikots der Schiedsrichter waren ein echter Hingucker: Ausgestellt bei der Feier zum 100-Jahrfeier der Schiedsrichtergruppe Tübingen wurden sie nun zum 40er-Jubiläum des Turniers aufgetragen. Oberteile in Dunkelgrün, in stichigem Gelb oder in Rot mit dezenten weißen Querstreifen, inklusive Kragen. Chic!
Die Roten Karten, die verteilt wurden, zeigten keine weißen Querstreifen, sondern wiesen den Weg vom Spielfeld.
Im Gegensatz zu anderen Turnieren und den Vorjahren aber nie wegen wegen grober Fouls oder Beleidigungen. Überwiegend konnten die Torhüter ihre Finger außerhalb des Strafraums nicht vom Ball lassen: minderschweres Vergehen, leider mit roter Konsequenz. Der einzige Feldverweise wegen sogenannter Notbremse im Finale war vielleicht entscheidend über den Ausgangs des Spiels und somit dem Turnier.